3. Preis
hey! architektur mit stadtplus Planungsbüro für Landschaftsarchitektur, München
Verfasser:
Mitarbeiter:
Hilfskraft:
Dipl.-Ing. Arch. Ludwig Wehmann
Wolfgang Stattmann
Laura Blüml, Parastoo Boshkani
Luc Morroni (Modellbau)
Beurteilung des Preisgerichtes:
Der Verfasser schlägt einen Z-förmigen Baukörper mit Hof-Zugangssituationen sowohl von der Hauptstraße als auch von der Rathausstraße vor. Der Hauptzugang zum Kindergarten erfolgt über die Rathausstraße, der angebotene großzügige Zugangshof mit Erhalt des Bestandbaumes ist hier positiv zu bewerten. Der Zugangshof zum Familienzentrum, welches als eigenständiger Baukörper solitär verbleibt, wirkt durch den eingeschobenen erdgeschossigen Baukörper mit Speisesaal und Küche etwas eingeengt. Die Volumina des Hauptbaukörpers mit asymmetrischen Satteldach verlängern den Scheunengürtel, die Traufgeometrie zur Ostseite kann optimiert werden.
Der Platz an der Hauptstraße ist durch den überdimensionierten Mensabereich in seiner Funktionalität eingeschränkt, jedoch angenehm ausgebildet. Der Hauptzugang von der Rathausstraße ist funktional deutlich, auch wenn hier für die angenehme Atmosphäre Raum verspielt wird. Ein Durchgang zum Garten fehlt. Auch fehlt etwas Raum im Kita-Bereich, der mit überdachten Bereichen jedoch gut nutzbar ist. Die Zugänge zum Gartenraum sind so etwas beengt, jedoch richtig geführt. Der Übergang der Obstwiese von gebäudenahen Spiel- zu naturnahen Freiräumen ist richtig interpretiert.
Das Außen-WC wird positiv bewertet.
Innerhalb des Kindergartens sind im Erdgeschoss Verwaltung, Kinderkrippe, Mehrzweckraum und Speiseraum mit Küche angeordnet, im Obergeschoss die Räume für die Kindergartengruppen verortet. Die Wegeführung innerhalb des Kindergartens ist klar gegliedert, der direkte Weg über die zum Haupteingang zugeordnete Treppenanlage ins Obergeschoss, schafft die für die Kindergartenkinder eine gut erkennbare Wegeverbindung – das Angebot die Treppe auch als Sitzanlage etc. zu nutzen bereichert das Angebot. Im Erdgeschoss wird die Lage des Elternwarteraumes mit Bezug zu Eingang und Verwaltung begrüßt. Die Anordnung des Ruheraumes neben dem Mehrzweckraum wird als sehr kritisch bewertet, ebenso fehlt eine Sichtverbindung in den Wickelraum. Der Lagerraum neben dem Speiseraum wird als zu groß bewertet, hier könnte eine Flächenreduzierung ggf. zu einer Vergrößerung des Hofbereiches für das Familienzentrum genutzt werden. Positiv wird die Möglichkeit gesehen den Speiseraum mit Küche auch vor Veranstaltungen des Familienstützpunktes zu nutzen. Das Raumangebot in den Kindergartengruppen mit zusätzlicher Galerieebene wird begrüßt, ebenso der direkte Außenzugang auf den Laubengang mit Freitreppe in den Garten. Mit einem zusätzlichen Zugang zu den Nebenräumen könnten diese auch eine Zusatznutzung ohne Störung des Gruppenraumes ermöglichen. Die Integration eines „Schmutzschleuse“ wäre wünschenswert.
Die angebotene Fassade mit einer Holz Deckschalung und die Dacheindeckung mit Dachsteinen nimmt die örtlichen Elemente auf und lässt eine wertige Gestalt erwarten.
Der Beitrag weist gute Aussichten auf Genehmigungsfähigkeit nach § 34 vor. Dies gilt auch für die Terrasse auf der Westseite.
Der Baukörper ist als hochgedämmte Holzständerkonstruktion geplant, die eine Vorfertigung ermöglicht. Das Gebäude soll mit Ausnahme der innenliegenden Räume natürlich Be- und Entlüftet werden, die Wärmeerzeugung mit Wärmepumpe erfolgen. Zur Erhöhung der Speichermasse sollen Splittdeckenelemente eingesetzt werden die auch zur Verbesserung der Raumakustik beitragen. Die Satteldachflächen können zur PV-Nutzung dienen, die Flachdachflächen als Retentionsdächer erhöhen die Speicherkapazität. Die Reduktion der versiegelten Fläche auf das notwenige Maß wird begrüßt.