2. Preis

Auernhammer Wohlrab Architektur, Architekten & Stadtplaner, München

Verfasser:

Dipl.-Ing. Arch. Irina Auernhammer
Dipl.-Ing. Arch. Gerhard Wohlrab 

Modellausschnitt - Blickrichtung Nord

Lageplan 1:500

Grundriss EG 1:100

Grundriss OG 1:100

Hofansicht 1:100

Gartenansicht 1:100

Schnitt A-A 1:100

Schnitt B-B 1:100

 

 

Beurteilung des Preisgerichtes:

Der Entwurf weist eine klare Trennung der beiden Hauptfunktionen in zwei Baukörper auf. Der Familienstützpunkt ist im freigestellten Bestandsgebäude Hauptstraße 26 untergebracht, während sich die Bereiche der Kita in einem klar positionierten, drei geteilten und höhengestaffelten Gebäude befinden. Dieses führt städtebauliche den Scheunengürtel in Körnung und Gebäudetypologie fort, jedoch mit etwas größerer Gebäudetiefe. Die vorgeschlagene Lösung wird deshalb im Preisgericht hinsichtlich der Einfügung differenziert beurteilt. Es entsteht ein kompakter Entwurf mit vergleichsweise niedriger BGF und Rauminhalt. Die Gebäudehöhen sind so gewählt, dass die Beeinträchtigung des östlichen Nachbarhofs minimiert wird.

An der Hauptstraße wird der Hofraum durch vorgelagerte Stellplätze reduziert, durch einen Wassertisch jedoch zu einem angenehmen Aufenthaltsraum beruhigt. Der Kleinkinderbereich an der Rathausstraße auf Gebäudebreite ist gut nutzbar; störend ist jedoch die überdimensionierte Anlieferzufahrt mit Radstellplätzen. Die Zugänge zum Garten sind eher ungünstig ausgebildet.

Die zentrale Erschließung von der Hauptstraße über einen Hof ist gelungen, schade ist allerdings die Zuordnung untergeordneter Gebäudefunktionen zu diesem Hof. Der Baukörper springt von der Rathausstraße zurück. Somit entsteht ein qualitätvoller Spielbereich für die Kleinkindgruppe. Die zentrale Erschließung in der Gebäudemitte des Erdgeschosses ist gut positioniert, alle wichtigen Funktionen sind auf kurzen Wegen erreichbar. Negativ wird allerdings die Zuwegung in den Garten empfunden. Für die Kinder der Kleinkindgruppe kann dies beispielsweise nur über die Mensa erfolgen. Die Lage des Kleinkindbereichs erscheint schlüssig und kann gut unabhängig von den anderen Funktionen genutzt werden. Der Kinderwagenraum sollte allerdings außerhalb des Gebäudes untergebracht werden. Auch der dunkle Erschließungsflur im EG wird kritisiert. Die Räume im OG sind sinnvoll und spannend angeordnet. Die Garderoben sind großzügig, allerdings ergeben sich weite Wege aus der Kiga-Gruppe 2 zur zentralen WC-Anlage. Dies wird von Seiten des Nutzers kritisiert. Der in das Gebäudevolumen integrierte Ausgang in den Garten ist gut gelöst.

Die Fassade mit senkrechter Bretterschalung nimmt typologisch die Anmutung des Scheunengürtels auf. Die Fensteröffnungen sind gut und ruhig gesetzt.

Eine wirtschaftliche Realisierung mit einem hohen Vorfertigungsgrad ist gegeben. Durch den kompakten Baukörper und dem Wahl von Holz als wesentlicher Baustoff scheint eine nachhaltige und sowohl in der Erstellung als auch in der Nutzung wirtschaftliche Realisierung möglich. 

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